Ninox kann kein SAP ersetzen. Oder doch?

Keine Frage, Ninox ist sehr vielseitig und leistungsfähig. Es gibt KMU, die keine andere Software (mehr) einsetzen und ihren Betrieb nahezu komplett mit einer auf Ninox basierenden Lösung organisieren.

Dennoch habe ich bei Gesprächen über die Möglichkeiten von Ninox oft einschränkend gesagt, dass es natürlich kein SAP ersetzen kann. Das schien mir, bei aller Begeisterung für Ninox, zur Einordnung und Abgrenzung wichtig.

Die Aussage werde ich so in ihrer verallgemeinernden Absolutheit aber nicht mehr treffen. Denn sie ist de facto falsch, wie ich kürzlich gelernt habe.

Bewährungsprobe für Ninox

Ich hatte schon vor etwa zwei Jahren eine Fallstudie zum Fertighaushersteller KAMPA geschrieben, der damals Kernprozesse seiner zahlreichen Bauprojekte mit Ninox abwickelte. Was einen hohen Effizienzgewinn gegenüber den vorher genutzten Software-Tools und zusätzlichen Excel-Tabellen bedeutete.

Peter Fazekas, Bereichsleiter Technik bei KAMPA, hatte seinerzeit bereits angedeutet, dass er sich eine Ausweitung der Ninox-Funktionalität vorstellen könne, wenn sich die Lösung auch in den nächsten Monaten bewähren würde.

Diese Bewährungsprobe hat Ninox offenbar mit Bravour bestanden. Denn zwischenzeitlich hat KAMPA seine Ninox-Lösung deutlich erweitert und wickelt mittlerweile sämtliche Projekte komplett damit ab, vom Vertrieb mit Bedarfsanalyse über Bestellung und Produktion bis zur Schlüsselübergabe und sogar darüber hinaus. Entsprechend ist auch die Zahl der Benutzer von damals rund 30 auf einen dreistelligen Wert gewachsen.

Low-Code für unternehmenskritische Prozesse?

Abgesehen von der technischen Planung, die natürlich nach wie vor mit CAD-Systemen erfolgt, ist Ninox also praktisch an allen operativen Prozessen beteiligt. Die einzelnen Software-Module haben bei KAMPA sogar Namen bekommen wie Ninox ProMan und Ninox BauMan.

Zu sehen ist das alles in der Aufzeichnung eines Special-Interest-Webinars von Ninox zum Thema Digitalisierung in der Baubranche. Peter Fazekas war dort zu Gast und stellte die KAMPA-Lösung in aller Ausführlichkeit vor. Die Präsentation war auch für mich, der schon über viele tolle Ninox-Lösungen schreiben durfte, sehr beeindruckend.

Ein paar Zahlen dazu: KAMPA beschäftigt rund 500 Mitarbeitende an verschiedenen europäischen Standorten und baut etwa 400 bis 500 individuelle Häuser pro Jahr. Da sich der Ablauf von der Beratung bis zur Schlüsselübergabe über 2 Jahre erstrecken kann, bedeutet das bis zu 1.000 laufende Projekte. In Worten: Eintausend.

Beweisführung und Plädoyer

Wer also Zweifel daran hat, dass Ninox auch für komplexe, geschäftskritische Anwendungen geeignet ist, sollte sich das Video unbedingt ansehen. Es beginnt mit einer allgemeinen Vorstellung von Ninox durch Constanze Hüppe vom Sales Department. Ab Minute 17:40 ist dann die Präsentation von Peter Fazekas zu sehen:

Okay, werden Sie vielleicht sagen, aber was hat das mit SAP zu tun? Nun, in der abschließenden Gesprächsrunde wurde die konkrete Frage gestellt, ob KAMPA auch ERP-Software wie SAP einsetzen würde. Bei seiner Antwort kann sich Peter Fazekas ein Schmunzeln nicht verkneifen (1:14:30):

„Wir haben bei KAMPA früher SAP im Einsatz gehabt. Die Kosten waren extrem, die Flexibilität gering. Jetzt haben wir gar kein SAP mehr in unserem Unternehmen.‟

Peter Fazekas, Bereichsleiter Technik bei KAMPA

Er hat mit Ninox ein eigenes ERP-System entwickelt, das exakt auf die Geschäftsprozesse von KAMPA zugeschnitten ist, und damit bewiesen: Ja, Ninox kann sogar SAP ersetzen. Natürlich nicht generell, aber in bestimmten Fällen. 

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